Station 7

Die Vollendung

Die drei Seiten des Dreiecks – Zeugnis von Körper, Seele und Geist. Im Metallring reflektiert sich das Geheimnis meiner Sehnsucht nach dem ewigen Leben. Der nicht geschlossene Ring heißt: Ich bin in diesem Leben nicht endlos.

Körper, Seele und Geist bilden eine Einheit. Seele ist unser Leben – voll von Widersprüchen, Abgründen, Hoffnungen und Sehnsüchten, Dunkelheit und Licht. Unsere Aufgabe war und ist es, diese Einheit dynamisch zu sehen. Dieses Leben kann scheitern oder in die Vollendung führen.

Wenn alles einerlei und gleichgültig ist, dann haben wir Stagnation und kein Ziel, das es zu erreichen gibt. Auch wenn diese Stagnation durch Hektik und nie zur Ruhe kommen verdeckt wird, es ist doch jede Bewegung erstickt.

Die Seele kann sich mit dem Materiellen identifizieren – das führt zu Materialismus, Egoismus und Isolation – oder sich nach „oben“ ausrichten, sich dem umfassenderen Ganzen öffnen und sich vom Geist verwandeln lassen.

Das eine führt in die „Dunkelheit“, in den „Tod“ (symbolisch für Unbewusstheit, Isolation vom Ganzen), der andere Weg führt zum „Licht“, zum „ewigen Leben“.

Dazu braucht es Demut – den Mut, sich nicht ans Ich zu klammern, sondern sich dem Ganzen zu ergeben, sich verwandeln zu lassen. Wir können dadurch das Ego verlieren, aber nicht die Persönlichkeit.

„Person“ ist das, was hinter der äußeren Erscheinung steht (per-sonare = durchtönen, gemeint ist die Maske in der griechischen Tragödie, die durch den, der dahinter steht und zu hören ist, lebendig wird).

Wir sind in diesem Leben nicht endlos, aber offen für ewiges Leben.

Wolf Leo (Deutschland)