Bischof Erwin Kräutler

Die Wege des Herren sind unergründlich. Im Fall von Bischof Erwin Kräutler führen sie über viele gefährliche Umwege zu einer gerechteren Welt.

Vorarlberg, 1939. Es herrschen Mehrklassen-Gesellschaft, Verfolgung und Angst. Und der zukünftige Bischof Erwin Kräutler wird geboren. Schon früh sagte er „Servus Christi“, was später auch sein Leitspruch werden sollte und so viel wie „Diener Jesu Christi“ bedeutet. Seine Dienerschaft führte ihn 1965 nach Brasilien, wo er Vorstand der größten Diözese des Landes wurde und Zustände wie in seinem Geburtsjahr vorfand. Eingeborene wurden verdrängt, ausgebeutet, enteignet. Dasselbe geschah auch mit der Natur. Kräutler legte sich mit Großgrundbesitzern, Holzhändlern und nicht zuletzt mit der Militärpolizei an.

Ein Kampf um Leben und Tod, denn er entging mehreren Mordversuchen und sah viele seiner Mitstreiter sterben. Trotz allem ließ er sich nicht von seinem Weg abbringen und wurde 2010 mit dem alternativen Nobelpreis geehrt. 2015 trat er altersbedingt von seinem Amt zurück, doch seine Arbeit für die Menschenrechte der Indios und für die Erhaltung des tropischen Regenwaldes im Amazonas-Gebiet wurden ganz in seinem Sinne weitergeführt.